Hafen- und Stadttouren 2024

Ahoi und Akwaaba!

Von April bis Oktober schippern wir mit der Barkasse durch den Hafen – vorbei an Schrottbergen, Kreuzfahrtterminals, Ölmühlen und dem ehemaligen Kohlekraftwerk Moorburg, in dem die Stadt Hamburg zukünftig Wasserstoff produzieren will. Unsere Touren zeigen Orte, an denen Energiepolitik, Welthandel und koloniale Spuren sichtbar werden. Wir fahren mit Ihnen durch die Alsterkanäle, spazieren durch die HafenCity, erkunden Altona und Wandsbek. Wie geht die Stadt mit den kolonialen Hinterlassenschaften um? Was bedeutet das vielzitierte »Tor zur Welt« für Geflüchtete und Migrant*innen? Darüber hinaus bieten wir Antworten auf weitere Fragen: Woher kommt die Steinkohle, die im Hafen lagert? Warum ist Schrott ein Exportschlager und wer verdient an dem extrem ungleichen Handel zwischen Nord und Süd? Was sind Billigflaggen? Und wo finden wir Orte der NS-Verbrechen, aber auch des Widerstands dagegen?
Dieses Jahr bieten wir – neu – zwei Rundgänge mit Mnyaka Sururu Mboro an. In »Uhuru heißt Freiheit« beleuchtet der langjährige Aktivist von Berlin Postkolonial die vielfältigen ostafrikanischen Bezüge auf dem ehemaligen Kasernengelände im Jenfelder Au. Er selbst kommt aus Tansania, wo er in einem Dorf am Kilimandscharo aufgewachsen ist.

Der Rundgang “Uhuru heißt Freiheit” findet am 7. September (und nicht am 14.9.) statt!

Auf der Barkasse, mit dem Fahrrad und zu Fuß: Bis Oktober haben wir über 40 Veranstaltungen im Programm 2024 [pdf]. Eine Übersicht findet sich in der Heftmitte.

Wir freuen uns, Sie und Euch auf unseren Touren zu treffen!

Bildungsbüro Hamburg | afrika-hamburg.de | Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL | ARCA Afrikanisches Bildungszentrum/Fasiathek | Berlin Postkolonial | Hafengruppe Hamburg | Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen

30.6.2022: Postkoloniale Stadttour “Hauptsache Handel?”

30.6.2022: Postkoloniale Stadttour “Hauptsache Handel?”

Von Kaffee, Kautschuk, Kokos und Kanonen

Hamburg, das Tor zur kolonialen Welt: Wir starten am Rathaus und der Handelskammer und begeben uns auf Spurensuche einer Epoche, die im Stadtraum häufig verdrängt, manchmal aber auch nostalgisch verklärt oder gar glorifiziert wird. Die Tour beleuchtet nicht nur sichtbare Zeichen wie Fassadenreliefs und Straßennamen, sondern auch Leerstellen der kolonialen Geschichte und Gegenwart. Auf unserem Weg hören wir von den Geschäften der kolonialen Global Player und dem Widerstand in den koloniserten Gebieten.
Wir nehmen auch Hamburgs Selbstbild, seine Erinnerungskultur und seine Versuche, die Stadt zu dekolonisieren, unter die Lupe. Ein Geschichtsbewusstsein von vorgestern für die Stadt von morgen präsentieren die Speicherstadt und die HafenCity: Zwischen alten Backsteinbauten und glitzernden Fassaden rückt die Stadt Kakao, Kaffee und andere »Kolonialwaren« ins Blickfeld, ebenso wie Kolumbus und Konsorten. Sie verharmlost koloniale Gewalt und betreibt Marketing mit Kolonialflair. Der Weg führt uns durch die Innenstadt über die HafenCity ins Kontorhausviertel, wo die Tour endet. 

Termin
Do 30. Juni, 17 Uhr

Treffpunkt
Vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses

Dauer
2,5 Std.

Kosten
15 Euro, ermäßigt 12 Euro, mindestens 7 Euro

Veranstalter
Bildungsbüro Hamburg e.V. und Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL