22.6.2021: Entwicklungszusammenarbeit dekolonisieren

Museum der Arbeit | 22.06.2021 Beginn: 19:00 – 20:30

Entwicklungs- zusammenarbeit dekolonisieren

Mit: Nina van der Puije (Universität Kassel) und Francisco Mari (Brot für die Welt)
Moderation: Anke Schwarzer

Nach 70 Jahren ist die Kritik an der bisherigen deutschen und internationalen „Entwicklungszusammenarbeit“ zwischen dem Globalen Norden und Süden immer lauter geworden. Vertreter*innen postkolonialer Ansätze und von Post-Development Theorien weisen seit langem darauf hin, dass die europäische Vormachtstellung bei der Definition und Umsetzung von „Entwicklungsvorhaben” in einer kolonialen Kontinuität steht. Damit reproduziert sie Ungleichheiten anstatt diese aufzubrechen. Häufig wird die Kritik als zu abstrakt zurückgewiesen, jedoch gibt es Bestrebungen verschiedene Ansätze in der heutigen Zusammenarbeit umzusetzen. Dabei geht es z.B. um Transparenz und Rechenschaft sowie einen gegenseitigen Wissensaustausch im Zuge internationaler Kooperation.

Zusammen mit Nina van der Puije (Universität Kassel) und Francisco Mari (Brot für die Welt) diskutieren wir über das Konzept der Entwicklungszusammenarbeit und nehmen es aus einer dekolonialen Perspektive kritisch unter die Lupe. Welche anderen Perspektiven zur Bekämpfung von globaler Ungleichheit gibt es? Wie könnte eine Zusammenarbeit anders, gleichberechtigter und gerechter jenseits einer eurozentristischen Weltsicht funktionieren?

Francisco Marí ist seit 2009 Projektreferent für Lobby- und Anwaltschaftsarbeit in den Bereichen Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei Brot für die Welt im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Ernährungssicherheit, handwerkliche Fischerei, WTO, Handels- und Fischereiabkommen EU-Afrika, Tiefseebergbau und Wirkungen von Lebensmittelstandards auf Kleinerzeuger*innen. Francisco Marí vertritt Brot für die Welt im Vorstand des EU-Ausschusses für Belange der Fernfangflotten (LDAC), im Vorstand der Fischereitransparenzinitiative (FiTi) und im Beirat der Koalition für Faire Fischereiabkommen (CFFA).

Nina van der Puije promoviert im Fachbereich Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien an der Universität Kassel zum Abbau von Eurozentrismus und der Förderung nachhaltiger Partnerschaften in der Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2018 ist sie Gastwissenschaftlerin im Forschungsbereich Religiöse Gemeinschaften und Nachhaltige Entwicklung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist sie seit 2012 beruflich als Gutachterin und Evaluatorin in der Entwicklungszusammenarbeit tätig.

Anke Schwarzer arbeitet als Journalistin und schreibt für verschiedene Print- und Online-Medien. 2016 bis 2018 war sie für das Deutsche Institut für Menschenrechte und für die Europäische Grundrechteagentur tätig. Außerdem arbeitet sie in der politisch-historischen Erwachsenenbildung sowie als Lehrbeauftragte.

Die Veranstalter freuen sich über Spenden für die Teilnahme
Spendenkonto: W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.
IBAN: DE55 5206 0410 0206 4085 16
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck (bitte angeben): Spende arbeit global

Die Veranstaltung der W3 ist Teil von arbeit global in Kooperation mit dem Museum für Arbeit Hamburg

Anmeldung an info@w3-hamburg.de
Infos: https://shmh.de/de/entwicklungszusammenarbeit-dekolonisieren