Tour: Tür an Tür mit Trotha

Koloniale und nationalsozialistische Verflechtungen im Jenfelder Au

Wir begehen das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne, benannt nach dem rechtsextremen General Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1960) in Hamburg-Jenfeld. Dort begegnen uns Askari aus Terrakotta, gemalte Friedenstauben und Bundeswehrsoldaten. Fassadenmedaillons “schmücken” Kasernengebäude, darunter auch Lothar von Trothas Porträt. Im Haus des Völkermörders gehen Studierende der Bundeswehr-Universität ein und aus. Lothar von Trotha (1848-1920), der Kommandeur der Schutztruppe in “Deutsch-Südwestafrika”, dem heutigen Namibia, erließ den „Vernichtungsbefehl” gegen die OvaHerero und Nama. Das denkmalgeschützte Ensemble von Kolonialdenkmälern, Kasernengebäuden und dem Exerzierplatz aus der Zeit des Nationalsozialismus befindet sich heute inmitten des neuen Wohngebiets Jenfelder Au. Wie gehen die Stadt und die Bundeswehr-Universität heute mit den mächtigen Spuren um, welche Forderungen gibt es von Verbänden der OvaHerero und Nama und postkolonialen Initiativen? Wir beleuchten auch die Verflechtungen von Kolonialismus und Nationalsozialismus sowie die aktuelle Debatte rund um die historische und erinnerungspolitische Einordnung der Shoa und der Kolonialverbrechen.

Dauer: 1,5 h
Interesse? hallo@bildungsbuero-hamburg.de