21.11.16: Uranabbau als Fluchtursache im Niger

Zerstörte Umwelt, zerstörte Träume sind geblieben von einem Aufbruch in
die Moderne, der noch vor vierzig Jahren versprach, blühende Landschaften im Sahel zu erschaffen. Das Zentrum des Uranabbaus, dessen Uran für die europäischen Atomanlagen (z.B. Lingen und Gronau, 40 Prozent des Urans zur Versorgung der französischen AKW) bestimmt ist, sollte zu einem zweiten Paris werden, wie der Titel des Filmes „Arlit, deuxième Paris“ von Idrissou Mora Kpaï verspricht. Doch wie überall auf der Welt bleiben vom Uranabbau in der Region Arlit nur radioaktive Abraumhalden und ein Kampf um die verbliebenen Ressourcen. Im Jahr 2016 belegt Frankreich Platz 20 des human development index, der Niger mit Platz 187 den unrühmlichen letzten Rang. Dass diese Verhältnisse Menschen dazu bringen, alles aufzugeben und ihr zu Hause zu verlassen, hat unlängst selbst Angela Merkel dazu veranlasst, den Niger zu besuchen, um dort „Fluchtursachen“ zu bekämpfen. Doch statt sich für ein Ende des Uranabbaus dort einzusetzen, geht es vor allem darum, die Transitrouten für Flüchtlinge durch die Sahara dichtzumachen.

Um einen Einblick in die aktuellen Situation in der Region Arlit zu
bekommen, stehen nach dem Film „Arlit, deuxième Paris“ Mohamed Ibrahim Warzagane und Ali Alasan Sidikou für Fragen zur Verfügung. Beide mussten vor den sozialen Verwerfungen im Zuge des Uranabbaus aus dem Niger fliehen.

Der Film ist auf Deutsch, die Diskussion wird auf Englisch geführt.
Ort:
Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg
Termin: 21. November 2016, 20 Uhr
Veranstalter: Anti-Atom-Büro Hamburg

Foto: David Francois – mine à ciel ouvert d’Arlit (Niger), CC BY-SA 3.0